Donnerstag, 24. September 2009

Kräftor

Hallo ihr Lieben!

Ich muss euch unbedingt von meinem Dienstag Abend erzählen.
Ein paar von uns Austauschschülern haben beschlossen Krebse essen zu wollen (auch wenn kein August mehr ist, wo sie traditionell hier in Schweden gegessen werden) und so haben wir uns am Dienstag Abend bei uns getroffen und Kräftor gegessen.

Hier mein erster Krebs



Die Aufregung war bei uns allen im Vorfeld groß

Und entgegen aller Erwartungen haben mir die Krebse wirklich gut geschmeckt und ich habe ordentlich zugegriffen. Als Beilage gab es von Svenja selbstgebackenes Brot...

... und den Nachtisch haben die finnischen Mädels mitgebracht. Hier eine von den finnischen Mädels (Kaisa) zusammen mit Niki, Svenja (aus Aachen) und Maike.
Dienstag war essenstechnisch wirklich ein toller Tag, denn Morgens haben Niki und ich schon ganz gemütlich gebruncht, da wir erst Mittags zur Schule mussten.


Das war ein bißchen wie Urlaub

Ich habe übrigens in der Schule nochmal den von meiner Gruppe gebauten Stuhl Probe gesessen und ich muss sagen, dass er doch wirklich bequem ist. Hier mit mir auf dem Bild Tiia, die andere Finnin, die gerade einen etwas innovativen Sitzgegenstand, der am ersten Tag des Workshops letzte Woche entstanden ist, ausprobiert.

So, dass war's auch schon wieder für heute.
Bis bald!
Kram, Franzi

Sonntag, 20. September 2009

die schule und das erste möbelbautraining

So meine Lieben,
nach langer Zeit gibt's endlich wieder Neuigkeiten von mir.

Hier erst einmal ein paar Fotos von der Designschule, so dass ihr ein Bild davon habt, wo ich mich jeden Tag rumtreibe. Ja, jeden Tag, auch meistens am Wochenende. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben hier nicht in Arbeitswoche und Wochenende eingeteilt ist, sondern die Tage mehr in einander übergehen. Auch ist es nicht schlimm auch Samstags und Sonntags seine Zeit in der Schule zu verbringen, denn hier gibt es stabiles Internet, eine gemütliche Küche und ich habe ja meinen eigenen Schreibtisch. Allgemein fühle ich mich hier in der Schule nach den paar Wochen viel mehr als ein Teil des Ganzen, als in den vier Jahren zu Hause. Ich denke, dass es an der familiäreren Atmosphäre hier liegt und auch daran, dass die Designschule so klein ist.

Hier also der Eingang des Hauptgebäudes



Das ist das Hauptgebäude, in dem die Seminarräume, der Computerraum, die kleine Bibliothek und die Küche sind.


Hier noch einmal ganz hinten zu sehen. Und vorne ist das Gebäude zu sehen, in dem unter anderem wir aus dem Möbeldesignkurs unseren Schreibtisch haben.



Und hier die Schreibtische von Niki und mir. Nikis rechts, meiner links.


Vorletzte Woche, nachdem wir eine erste Einführung in die Geschichte des schwedischen Möbeldesigns bekommen haben, haben wir eine Exkursion nach Kalmar gemacht und uns vor Ort Häuser und Möbel aus verschiedenen Epochen angesehen. Es war toll bei dem schönen Wetter den ganzen Tag spazieren zu gehen und ich habe viele schöne Ecken in Kalmar kennengelernt.


Hier ein paar Eindrücke










Das hier ist ein wirklich gemütliches Cafe, in dem Möbel aus den letzten Jahrhunderten zu finden sind. Unser Lehrer hat uns gebeten einen Kaffee zu bestellen und ist dann von Tisch zu Tisch gegangen und hat uns etwas über die jeweiligen Möbelstücke auf/an denen wir saßen erzählt.



Dann sind letzte Woche Hanna und Charlotte zu Besuch gekommen. Es war wirklich schön jemandem an dem, was man hier erlebt, teilhaben lassen zu können und Orte zu zeigen, die einem wichtig sind. Leider war die Besuchszeit viel zu schnell wieder vorbei und ich habe ganz vergessen ein paar Fotos zu machen. Es folgen aber welche, denn die beiden haben versprochen mir welche zu schicken.

Hanna und Charlotte sind mit dem Auto 1 1/2 Wochen durch Schweden gefahren und haben mir von jeder Station ihrer Reise eine Kleinigkeit mitgebracht. Hier ein Touri-T-Shirt aus Stockholm. :)


Außerdem haben sie mir geholfen den Tisch, in den ich mich in einem Second-Hand-Laden verliebt hatte, nach Hause zu transportieren.




Letzte Woche hatten wir in der Schule einen Workshop. Der Workshop fand in der Holzwerkstatt gegenüber den Schulgebäuden statt. Die Glasleute haben dort auch ihre Werkstätten. Leider kann ich heute kein Foto von dem Gebäude machen, da heute Sonntag ist und so viele Touristen hier sind, die beim Glasblasen zusehen und Glasgegenstände im Geschäft kaufen, dass man das Gebäude vor lauter Autos gar nicht richtig sehen kann.
Am ersten Tag des Workshops hatten wir die Aufgabe in Zweiergruppen innerhalb von vier Stunden aus dünnen Holzleisten, Nägeln, Leim und Band einen Gegenstand zu bauen, auf dem man sitzen kann. Die Auflage war, dass man keinen Hocker oder Stuhl bauen durfte, sondern sich der Aufgabe freier nähern sollte. Emelie und ich haben ein Dreieck gebaut, auf dem man (je nachdem, wie man es dreht) alleine oder zu zweit sitzen kann. Leider ist es nicht ganz fertig geworden.


Die nächste Aufgabe war innerhalb von zwei Tagen aus nur einem Holzstück mit den Maßen 1m/22cm/2cm einen Stuhl (keinen Hocker) zu bauen. Ich hätte nie gedacht, dass das klappt.
Hier die ersten Skizzen

Meine Gruppe: Volkan (Türkei) und wieder Emelie (Schweden)


Die ersten Konstruktionsversuche


Der Leim muss trocknen
Unser Stuhl zwei Stunden vor der Präsentation. Die Sitzfläche und ein Teil der Lehne fehlen noch.


Und hier das Endprodukt mit den Stühlen der anderen Gruppen im Hintergrund.

Ich habe das Gefühl in der letzten Woche wirklich eine ganze Menge gelernt zu haben. Statt einen Vortrag über Statik und Konstruktion gehalten zu bekommen, haben wir unsere Erfahrungen selber gemacht. Das war super. Ich habe durch das eigene Arbeiten viel mehr gelernt und verstanden und ich denke, dass mein erworbenes Wissen auch nachhaltiger sein wird, als wenn ich es nur theoretisch erworben hätte. Und nur um diesen Wissenserwerb ging es bei dem Workshop. Wir sollten keinen perfekten Stuhl abliefern, sondern selber denken, ausprobieren und merken, dass man manchmal auch umdenken und seine Ideen abändern muss. Und das mussten wir. Wir haben die Stäbe für die Sitzfläche leider schief gesägt, so dass sie nicht stabil genug waren, aber dann haben wir einfach zwei zusammengeklebt und das Problem war gelöst. Auch hatten wir am Ende etwas zu wenig Holz, so dass die Schönheit der geplanten Form zu Gunsten der Funktionalität hintenangestellt werden musste. Aber am Ende haben wir es wirklich geschafft einen Stuhl zu bauen. Er ist zwar nicht wahnsinnig bequem, da der Winkel zwischen Sitzfläche und Lehne zu klein ist und er ist auch etwas windschief, aber es ist ein Stuhl, der so stabil ist, dass auch ein hoch gewachsener Man darauf sitzen kann, ohne dass er zusammenbricht. :) Und wir haben es geschafft ihn zu bauen ohne irgenwelches Vorwissen zu haben. Einzig durchs Denken und Ausprobieren.

Also falls jemand mal Langeweile hat, kann ich nur empfehlen zu versuchen einen Stuhl zu bauen, anstatt zu Scrabbeln. Es ist auch eine Knobelaufgabe, aber es ist eine neue Herausforderung es kommt am Ende ein Produkt heraus, das man auch noch benutzen kann. Das ist ein gutes Gefühl.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und hoffe, dass ich bald mal wieder etwas von euch höre.
Viele liebe Grüße!
Franzi

Donnerstag, 3. September 2009

Meine erste Woche in Schweden

Nachdem meine ersten 1 1/2 Wochen hier in Schweden vorbei sind, komme ich endlich dazu euch an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen und Geschichten, die ich dem einen oder anderen von euch erzählt habe, mit einigen Bildern zu illustrieren.

Das wichtigste nach meiner Ankuft war erst einmal mein Zimmer so herzurichten, dass ich mich "zu Hause" fühle. Aber mit IKEA in der Nähe ist das ja alles kein Problem. Und es tut auch mal gut mit einer Einkaufsliste zu IKEA zu fahren und Dinge zu kaufen, die man wirklich braucht, anstatt sich nach dem Kaffeetrinken, oder Köttbullaressen zu irgendwas Unnützem verführen zu lassen.

So sah mein Zimmer vor der Verschönerungsaktion aus...




... und so danach



Das erste Highlight in meiner Zeit hier war, mit anderen Austauschstudenten nach Öland zu fahren. Das bißchen, was ich von Öland gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen.











Es ist manchmal schon ungewohnt seine Familie nicht in der Nähe zu haben, zu der man sonst immer spontan hinfahren kann wenn man Hilfe braucht. Aber wir kommen auch so zurecht. Fahrradreifen flicken ist für uns jedenfalls ken Problem mehr. :)


Und auch sonst lerne ich jede Menge dazu. Zumindest der Grundstein für das Essen mit Stäbchen wurde unter Applaus beim Kochen mit den chinesischen Austauschstunden gelegt.





Aber natürlich kommen auch schwedische Spezialitäten auf den Tisch. Hier ein Stück der ersten Smörgastarta.




Und Schweden habe ich auch schon kennengelernt. Zum einen hatten wir einen Projekttag an der Schule, an dem die Studenten aus alles Kursen gemixt wurden und dann in Kleingruppen an einem Projekt gearbeitet haben, zum anderen lernt man viele neue Leute bei abendlichen Festivitäten kennen, wie auf der "Gardenparty".